Das Gebäude aus den 60er Jahren mit 223 Appartements ist ein streng gegliederter Baukörper mit geschossweise um ein Raster versetzten Balkonen auf den Hauptfassaden Ost und West. Bei den Balkonen wurden durch Firmen mehrere Sanierungsversuche unternommen, die z.T. zu einer irreparablen Schädigung der Bausubstanz führten. Die Balkonbrüstungen waren absturzgefährdet. Der Planungsauftrag umfasste die beiden Hauptfassaden mit den Balkonen und Fensterelementen. Es kristallisierte sich die durchgeführte Lösung als praktikabelste heraus: Erhalt der durchbindenden Balkonplatten, Abbruch der Stahlbetonbrüstungen, Entfernung der verrosteten Metallgeländer.
Die umfänglichen Maßnahmen boten der Eigentümergemeinschaft die Chance, die Architektur des Gebäudes zu verändern und moderner zu gestalten.
Die Betonschäden waren massiv, große Teile des Betons der Balkonplatten mußten entfernt und ersetzt werden. Die Oberseiten erhielten einen Gefälleverbundestrich mit Flüssigkunststoffbeschichtung als Abdichtungs- und Nutzfläche. Das Oberflächenwasser der Balkone wird in Rinnen gefaßt und durch Speier nach außen geleitet. Auf eine kontrollierte Entwässerung wurde aus gestalterischen Gründen verzichtet. Die neuen Geländerkonstruktionen sind aus pulverbeschichtetem Aluminium und auf der Vorderseite mit Trespaplatten bekleidet. Die seitlichen Brüstungsfelder sind semitransparent verglast. Nicht mehr reparable Fensterelemente wurden ersetzt.
Der Ausführung lag ein schlüssiges bis ins Detail gehendes Farbkonzept zugrunde. Das Farbgremium der Eigentümergemeinschaft hatte den Mut dem „avantgardistischen“ Konzept zuzustimmen. Die in den darauf folgenden Jahren durchgeführten Sanierungen der Stirnseiten Nord und Süd erfolgten nicht in Abstimmung mit den Architekten und zerstören das Gesamterscheinungsbild. Das Objekt wurde in Werbeunterlagen der Fa. Trespa veröffentlicht.
Ort: Daphnestraße, München
Auftraggeber: WEG vertr. d. d. Frommhold KG
Lph. 1-9, Baukosten 1 Mio.€
1999 / 2000