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Wohnhaus Wiesentauerstraße, München

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Wohnhaus Wiesentauerstraße, München

Energetische Generalsanierung der Eigentumswohnanlage

Ort:

Wiesenthauerstr.16, 81249 München

Auftraggeber:

Wohnungseigentümergemeinschaft

Lph:

1-9 (ohne 4),
Farbkonzept und SiGeKoordination

Baukosten:

nach DIN 276 für
KG 300/400/500/700 = netto 2.300.000 €, ca. 880 € brutto/m² Wohnfläche

Projektgröße:

Projektgröße BGF 5.250 m² (inkl. Keller), Wohnfläche gesamt 3100 m², 45 Wohnungen

Planung:

2018

Bauzeit:

Baufertigstellung 09/2020

Förderung:

  • KFW-Programm „Energieeffizient Sanieren“ (Programm 151),
  • KFW-Programm „Zuschuss Baubegleitung“ (Programm 431),
  • Münchner Förderprogramm
  • Energieeinsparung FES
  • Sonderförderung „Smart-City“ (EU).
    (Pilotprojekt für das Sanierungsgebiet „aktive Zentren“ nach § 142 BauGB)

Gewerke:

  • Gerüstbau
  • Abbruch und Demontage Fassadenplatten mit Unterkonstruktion
  • WDVS
  • Balkon + Betonsanierung
  • Dämmung der Kellergeschossdecke
  • Landschaftsbauarbeiten
  • Abdichtungs-, Wärmedämm- und andere Arbeiten – Flachdach und Hauszugang
  • Fensterbauarbeiten
  • Ersatz des Eingangselements mit Klingeltableau
  • Rollladenbauarbeiten
  • Markisenarbeiten
  • Brüstungsabdeckungen

Die Wohnanlage befindet sich im Quartier Neuaubing/Westkreuz, wurde vermutlich in den Jahren 1968 und 1969 errichtet und befindet sich im förmlich festgelegten Sanierungsgebiet gem. §142 BauGB.
Aus diesen Sachverhalten und weiteren Überlegungen ergab sich die Notwendigkeit, auch im Hinblick auf die zu erwartenden Förderungen, eine energetische Generalsanierung des Gebäudes vorzunehmen.

Gemeinsam mit der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH [MGS], sowie m² Architekten (Energieberatung), wurden drei unterschiedliche Hauptsanierungsvarianten ausgearbeitet. Die Unterstützung bei der Präsentation zur Entscheidungsfindung der Eigentümer erfolgte u.a. mittels eines Gebäudemodernisierungs- und Energiechecks der MGS für die untersuchten drei Sanierungsvarianten.
Die verschiedenen Sanierungsoptionen wurden detailliert ausgearbeitet und mit belastbaren Kosten hinterlegt unter Berücksichtigung der zu erzielenden Förder-Zuschüsse.

Ende der 80er Jahre wurden die Putzfassaden mit großformatigen asbesthaltigen Fassadentafeln (Eternit) bekleidet. Die Fassadenplatten auf Holzunterkonstruktion hatten die zu erwartende Lebensdauer überschritten. Die Holzunterkonstruktion war an vielen untersuchten Stellen durchgefault.
Es bestand ein hohes Risiko, dass die Fassadenplatten bei Windangriffen herunter stürzen könnten.
Aus diesem Grunde wurde bereits im Jahr 2017 eine Interims-Sicherung, mittels Bauzaunerstellung, aus Sicherheitsgründen um das Gebäude errichtet.

Im Rahmen der Generalsanierung wurden alle asbesthhaltigen Bauteile entfernt. Alle Fenster und das Hauseingangstür-Element im Bestand wurden nach energetischen Vorgaben ausgetauscht. Die Fassade wurde mit einem Mineralwoll-Wärmedämm-Verbundsystem und intergrierten Vorsatz-Rollläden ausgestattet, Dach- und Kellerdecke wurden gedämmt. In der Dachfläche wurden Einstiegsluken und Einstiegsöffnungen hergestellt, um Wartungs- und Revisionsmöglichkeiten für das Dach zu ermöglichen und auch die Dämmstoff-Befüllung zu vereinfachen und zu prüfen. Sämtliche durchtretenden Bauteile, wie Dunstrohre und Kamine wurden durch eine senkrecht gestellte Wärmedämmung energetisch ertüchtigt (Flankendämmung) Die Gesamt-Dachkonstruktion wurde im Hinblick auf die aktuellen Belastungs-Randbedingungen statisch überprüft und ertüchtigt. Lichtkuppeln im Treppenhaus (Deckenspiegel), die auch als Treppenhaus-Lüftung oder RWA fungieren, wurden gegen durchtrittsichere Produkte nach ENEV ausgetauscht. Resultierend aus dem Austausch der Fenster, wurde es erforderlich ein Lüftungskonzept nach DIN 1946-6 zu erstellen. Die Notwendigkeit forderte in den innenliegenden Bädern gesteuerte Abluftanlagen zu installieren. Die Zuluft erfolgt nun über Fensterfalzlüfter, die Abluft über eine Badentlüftung, geleitet über einen Abluftschacht, geregelt über Dachlüfter. Defekte Balkonbeläge wurden erneuert und vorhandene Gebäudeschäden behoben z.B. an Betonbauteilen, an Defiziten der vorhandenen Dachabdichtung. . Die Zentralheizung wurde entsprechend den energetischen Anforderungen erneuert. Elektroinstallationen wurden überprüft und bewertet, ein Erhalt war möglich. Die bestehende Blitzschutzanlage war veraltet, so dass es erforderlich war diese kvom Dach bis zu den Fundamenten im Erdreich zu erneuern. Der Gebäude-Brandschutz wurde überprüft und in Teilbereichen anhand eines Brandschutzkonzepts ertüchtigt, z.B. erfolgte eine Umrüstung von Lichtkuppeln um den geforderten Rauch-und Wärmeabzug im Treppenhaus gewährleisten zu können.
Vor dem neuen Hauseingangstür-Element, in dem auch die Klingelanlage Platz fand, wurde ein Naturstein-Belag auf einer Abdichtung verlegt und die Beleuchtung modernisiert, um den Eingangsbereich aufzuwerten. Die bestehenden Außenanlagen wurden überarbeitet, ein neuer Sichtschutz im Bereich des Hauszugangs erstellt sowie Neupflanzungen und Rasenausbesserungen veranlasst. Die bestehende Feuerwehr- Zu- und Umfahrt wurde ertüchtigt. Von Schindler Architekten wurde ein Farbkonzept mit insgesamt 4 Farbvarianten ausgearbeitet, von denen eines zur Ausführung kam.

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